Nach der Wende - FF Pillnitz 1990 bis 2006

Freiwillige Feuerwehr Pillnitz nach der Wende

Mit den nunmehr ungehinderten Begegnungen zwischen den Feuerwehren in Ost und West entstanden viele Partnerschaften, die bis in die heutige Zeit Bestand haben. Bei der Neustrukturierung des Brandschutzes erhielten die Dresdner Feuerwehren tatkräftige Unterstützung durch die Feuerwehr Hamburg.
Mitglieder der FF Pillnitz mit neuer Einsatzbekleidung, Wehrleiter Sträche stehend rechts, 1995
Mitglieder der FF Pillnitz mit neuer Einsatzbekleidung, Wehrleiter Sträche stehend rechts, 1995
Im September 1990 wurden erstmals nach 55 Jahren wieder Wehrleiter und Stellvertreter gewählt. Da der bisherige Wehrleiter der FF Pillnitz, Helmut Heinz, auf eine Kandidatur verzichtete, wurde der Stellvertreter Technik, Kamerad Bernd Sträche, zum Wehrleiter gewählt.
Im Januar 1992 wurden in Dresden die Arbeitsgemeinschaften "Junge Brandschutzhelfer" in die Deutsche Jugendfeuerwehr übernommen. In Pillnitz wurde der Kamerad Alexander Walter, der selbst in dieser AG ausgebildet worden war, zum Jugendwart gewählt. Im Oktober 1992 erhielten die Freiwilligen Feuerwehren neue Einsatzbekleidung; damit gehörten die zuletzt getragenen, erdbraunen Einsatzkombinationen der Vergangenheit an.
Unwettereinsatz in Hosterwitz gegenüber dem Weberhaus, um 1995
Unwettereinsatz in Hosterwitz gegenüber dem Weberhaus, um 1995
Die Maße der neu gebauten Löschfahrzeuge sowie die Sicherheitsstandards für Gerätehäuser zwangen die Stadtväter zu Neubauten oder Erweiterungen der bestehenden Gebäude. Dazu kam der Personalmangel in einzelnen Wehren. Infolgedessen war die Einsatzbereitschaft vielfach nur noch in den Abend- und Nachtstunden gewährleistet. Überlegungen zur Zusammenführung von territorial günstig gelegenen Freiwilligen Feuerwehren gab es auch im Pillnitzer Gebiet. Im August 1996 fand dazu vor Ort an der Lohmener Straße eine erste Beratung mit Vertretern des Landes, der Stadt sowie der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Dresden über den Neubau eines Gerätehauses für eine Stützpunktfeuerwehr aus den Wehren von Oberpoyritz, Söbrigen und Pillnitz statt.

Neues TSF-W, um 2000
Neues TSF-W, um 2000
Am 1. Mai 1998 wurde in Anwesenheit des Direktors der BF Dresden ein neues TSF-W an die Kameraden von Pillnitz übergeben. Im September des Jahres wurde auf Beschluss der Wehrleitung aus Anlass der 120-Jahrfeier eine Traditionsfahne angeschafft und geweiht. Auf Vermittlung eines ehemaligen Kameraden übernahm dazu die FF Bissingen aus Baden-Württemberg die Patenschaft über die Fahne. Daraus entwickelte sich eine kameradschaftliche Partnerschaft mit gegenseitigen Besuchen.
Am 22. August 2001 bildeten die Wehren Niederpoyritz, Oberpoyritz, Pillnitz und Söbrigen eine Arbeitsgruppe "Stützpunktfeuerwehr", in der mit dem Ziel der Zusammenführung zu einer gemeinsamen Wehr eine intensivere Zusammenarbeit angestrebt wurde. Der im Jahre 2002 vorgestellte Brandschutzbedarfsplan der Stadt Dresden verursachte bei einigen Freiwilligen Feuerwehren zunächst Verunsicherung. Das Ziel einer effektiveren Arbeit der FF durch Zusammenführung sich territorial nahe liegender Wehren wurde dabei angestrebt.
Gruppenbild anlässlich der 125-Jahr-Feier vor dem Schloss Pillnitz mit beiden Fahrzeugen TSF-W und KLF, 2003
Gruppenbild anlässlich der 125-Jahr-Feier vor dem Schloss Pillnitz mit beiden Fahrzeugen TSF-W und KLF, 2003
Das Jahr 2003 war geprägt von den Vorbereitungen auf das Jubiläum "125 Jahre Feuerwehr Pillnitz". Als Veranstaltungsort wurde die Orangerie des Schlosses Pillnitz mit den umliegenden Parkanlagen zur Verfügung gestellt. Damit war der Rahmen für ein dreitägiges Festprogramm gegeben, welches ganz nach unseren Vorstellungen ablief und bei den zahlreichen Gästen viel Beifall fand.
Im Verlauf des Jahres 2004 löste sich die FF Söbrigen aus Mangel an Einsatzkräften auf; fünf Kameraden versahen ihren Dienst weiter in Pillnitz und Oberpoyritz. Im September 2005 begann der Bau des neuen Gerätehauses für die zukünftige Stadtteilfeuerwehr, bestehend aus den bisherigen Wehren Niederpoyritz, Oberpoyritz und Pillnitz. Damit wurde der Gründungsgedanke der Gemeindeväter von 1878, eine gemeinsame Feuerwehr für die so nahe beieinander liegenden Orte zu schaffen, der damals an den nicht vorhandenen technischen Möglichkeiten scheiterte, nach 128 Jahren realisiert.
Weiterführende Artikel