Pressespiegel: Wachwitzer Hang-Grundstück überschwemmt

Wachwitz. Am Steinberg kämpfen THW und Feuerwehr gegen die Flut. Im Weinberg nebenan ist bereits der Boden eingebrochen.


Auf dem Grundstück von Birgit und Uwe Grille am Steinberg sind die Einsatzkräfte der Feuerwehr derzeit Tag und Nacht im Einsatz. Pro Minute fließen rund 100 Liter Wasser durch das Areal am Wachwitzer Elbhang. "Noch am Freitag waren es 250 Liter in der Minute", sagt Brandmeister Matthias Kelm von der Berufsfeuerwehr Dresden. Schon seit vergangenem Mittwoch läuft dieser Sturzbach unaufhörlich.

"Bis zum Wochenende hat niemand unsere Hilferufe wirklich ernst genommen", sagt Birgit Grille. "Vielleicht, weil so etwas hier mindestens 30 Jahre nicht vorgekommen ist", ergänzt ihr Mann. Inzwischen haben Nachbarn und Einsatzkräfte Sandsackbarrieren gebaut und versuchen, mit Pumpen der Fluten Herr zu werden.
Das herabschießende Wasser kommt aus zwei Richtungen. Ein Zufluss kommt direkt den Hang herab, der andere drückt als Wasser-Sand-Gemisch durch die aus Feldsteinen bestehende Stützmauer des benachtbarten ehemals könglichen Weinbergs. Dieser wurde von den Wassermassen schon zum Teil unterspült, "Pro Tag schwemmt dieser Zufluss rund drei Kubikmeter Sand auf unser Grundstück", sagt Uwe grille fassungslos.
Am äußeren Ende des Weinbergs hat sich der Boden inzwischen auf einer Fläche von rund zehn Quadratmetern abgesenkt. "Bisher wissen wir nicht sicher, wo das ganze Wasser herkommt", sagt Feuerwehrsprecher Thomas Mende. "Bis die Expertenkommission des Umweltamtes Näheres weiß, behalten wir den Hang aber weiter im Augen und pumpen Tag und Nacht ab."
Als Ursache für die Flut vermutet Grundstückseigner Grille eine rund 300 Meter entfernte Quelle. Sie sprudelt im oberen Bereich des Hanges neben dem Fußweg nach Rochwitz normalerweise friedlich vor sich hin. Nach dem heftigen Regen der vergangen Woche habe das Wasser aber nicht mehr im Waldboden versickern können.
"Zudem wurde vor rund zwei Jahren bei Straßenbauarbeiten ein mehr als 100 Jahre altes Entwässerungsrohr gekappt und verstopft", erklärt Grille, "Darin wurde das Quellwasser ursprünglich in die tiefer liegende Kanalisation abgeleitet." Allein hätte Grille die nun herabstürtzenden Wassermmassen nicht unter Kontrolle bringen können. "Die Leute von der Feuerwehr und vom THW sind unsere Helden", sagt er.
Tobias Wolf


Quelle: Sächsische Zeitung, 06. Oktober 2010, S. 15


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